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09 November 2013

Mehrwertnummern kostenlos

Mehrwertnummern kostenlos beantragen?

Durch den Dienst Secnu zur gratis Mehrwertnummer

Das Start-up adaffix aus Österreich lenkt mit einem ungewöhnlichen Konzept die Blicke auf sich. Wer seine private Mobilfunknummer schützen möchte, sich aber auch die ungeliebten Anrufe von Werbefirmen oder Umfrageinstituten vermeiden möchte, dem bietet addafix über den neuen Dienst mit dem Namen Secnu kostenfreie Mehrwertnummern an. Mit diesen kann man sich dann nicht nur vor Werbeanrufen schützen sondern auch noch Geld verdienen.

Sowohl die Idee als auch die Anmeldung sind simpel. Seit dem Wochenende ist die Website des Dienstes Secnu erreichbar. Über diese Internetseite oder aber eine Android- oder iOS-App können mehrere Wunschnummern ausgewählt und die eigene Mobilfunknummer hinterlegt werden. Nach der Einrichtung und Aktivierung werden Anrufe von der 0900-Nummer weitergeleitet.
Die Einrichtung und Aktivierung ist für den Nutzer kostenlos. Teuer wird es dagegen für Anrufer, denn ihnen werden 1,09 Euro pro Minute berechnet. Um sich vor unerwünschten Anrufen zu schützen sei das, laut der Secnu-Mitarbeiter, das beste Mittel. Und für das angerufen werden wird der Nutzer sogar belohnt: Jedes angenommene Gespräch bringt dem Angerufenen dagegen 25 Cent ein.

Weltneuheit

Im Gespräch mit der futurezone erklärt die Gründerin des Start-up´s, Claudia Dreier-Pöpperl, sie seien die wohl bisher einzigen und somit auch die ersten, die einen derartigen Dienst anbieten. Bei ähnlichen Services, die Wegwerfnummern anbieten, wären die Kosten bislang immer an den Inhabern der Nummern hängen geblieben. Die Nutzer müssten bei der Konkurrenz meist pro Minute mit bezahlen. Weiter erklärt Pöpperl, dass ihre Firma umgedreht hätte, was viele Firmenhotlines bislang zelebrieren: Dort häng der Kunde in der Warteschleife und zahlt während dieser Zeit mit. Nun soll der Spieß umgedreht werden und Firmen die einen Kunden, beispielsweise zu Werbezwecken, telefonisch erreichen möchten, sollen dafür bezahlen.

Die Idee sei entstanden, weil man mittlerweile bei unzähligen Gelegenheiten im Internet seine Nummer hinterlegen muss. Sowohl beim Einkauf via Internet als auch bei sozialen Netzwerken oder Reiseportalen gehört die Telefonnummer heutzutage oft zu den Pflichtangaben. Dank der 0900-er-Nummer hätte man die Möglichkeit, die eigene Nummer zu schützen und dennoch erreichbar zu sein. Aktuell gibt es den Service nur mit Handynummern, so Pöpperl. Die Umleitung auf das Festnetz sei nicht möglich.

Über Mehrkosten muss informiert werden

Dennoch sind die Mehrwertnummern nicht ganz unumstritten. Veröffentlicht ein Nutzer seine Nummer, beispielsweise auf einer Website, muss er dabei beachten, dass die auf den Anrufer zukommenden Mehrkosten ausgewiesen sind. Weist der Nutzer nicht darauf hin, macht er sich – theoretisch – strafbar. Unter Umständen könnte sich dann die Rundfunk- und Telekom- Regulierungsbehörde, kurz RTR, bemerkbar machen. Zur Sicherheit wird der Anrufer durch eine Ansage zusätzlich auf den hohen Minutenpreis hingewiesen. Wird dann aufgelegt, fallen keine Mehrkosten an.
Ob die Mehrwertnummern überhaupt in die vorgefertigten Felder eingetragen werden können, etwa bei Registrierungen in Internetshops, bei Versicherungen oder Banken, ist jedoch fraglich. Pöpperl meint dazu, sie hätten dies nun nicht bei jeder Plattform im Detail geprüft, jedoch funktioniert es bei Facebook problemlos.

Auszahlung ab 10 Euro

Angaben zu Kontonummern oder den Daten eines PayPal-Account sind bei der bewusst einfach gehaltenen Registrierung nicht notwendig. Diese sollten erst dann übermittelt werden, wenn der Nutzer den Betrag, den er durch den entgegengenommenen Anruf zusammengetragen hat, ausgezahlt haben möchte. Ab 10 Euro kann eine Auszahlung des Guthabens erfolgen. Diese Untergrenze hat Secnu eingerichtet, damit sich die Transaktionen auch lohnen. Nummern die einmal ausgesucht wurden können jederzeit problemlos stillgelegt werden.

Ob das Geschäft Mehrwertnummern kostenlos aufgeht, bleibt abzuwarten.