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23 Dezember 2014

Gesundheits Hotline

Gesundheits Hotline soll in Österreich unnötige Arztbesuche vermeiden

Viele allgemeine Fragen an den Arzt sollen künftig nicht mehr bei einem Praxisbesuch geklärt werden, sondern über eine Hotline für Gesundheitsfragen. Diese Hotline ist im Rahmen der neuen Gesundheitsreform vorgesehen und soll allgemeine Fragen wie zum Beispiel zur Notwendigkeit der Grippeimpfung oder zum Verhalten bei einem Zeckenbiss aufklären, ohne dafür ins Krankenhaus oder zum Arzt gehen zu müssen.

Viele Menschen, etwa 20 Prozent, kommen in die Ambulanzen der Krankenhäuser, und werden dann wieder nach Hause geschickt, weil das vermeintlich medizinische Problem doch weniger dramatisch ist als gedacht. Diesen Arbeitsaufwand will man sich in Zukunft sparen, auch um mehr Zeit für die wirklich schweren Fälle in der Ambulanz zu haben und die Auslastung der Ärzte zu reduzieren.

Gesundheits Hotline anrufen

Wann das Projekt starten soll, ist noch unklar. Die Pilotprojekte in Niederösterreich, Wien und Vorarlberg sollen bereits 2015 starten, ein genauer Termin steht hier aber noch nicht fest. Niederösterreich hat den Start zudem bereits auf 2016 verlegt. Für andere Länder sowie Oberösterreich wurde dagegen noch gar kein Zeitrahmen bestimmt.

Gegner dieser Hotline befürchten, dass die Qualität der Beratung nicht ausreichend sein wird, da hier medizinisch geschultes Personal, aber keine Ärzte über die Hotline erreichbar sein werden. Für viele allgemeine Fragen ist aber ein Gespräch mit einem Arzt gar nicht unbedingt notwendig, wenn Symptome und Behandlung zum Beispiel sehr eindeutig auch telefonisch abgesprochen werden können. Zudem soll die Hotline ausschließlich beratenden Charakter haben, zur Diagnose von Krankheiten ist weiterhin der Gang zu Arzt notwendig. Um die Anrufer optimal beraten zu können, ist ein ausführlicher Fragenkatalog geplant, mit dem die Beratung individuell und qualifiziert möglich sein soll.

Die Hausärzteschaft findet den Gedanken an die geplante Hotline bisher eher schwierig, da über das Telefon die Ernsthaftigkeit eines gesundheitlichen Problems nicht immer richtig eingeschätzt werden kann, wenn man den Patienten nicht kennt. Auch die Organisation und Finanzierung der Hotline sind bisher noch unklar, schließlich müsste diese täglich 24 Stunden mit zahlreichen Mitarbeitern zur Verfügung stehen.